Moosseedorf, Strandbad Moossee
Die prähistorischen Seeufersiedlungen am Moossee zählen seit ihrer Entdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts zu den bekanntesten Fundstellen der schweizerischen Pfahlbauarchäologie. Anlässlich der Erneuerung des Strandbads in Moosseedorf führte der Archäologische Dienst des Kantons Bern 2011 Rettungsgrabungen durch. Dabei kamen Reste von Siedlungen der ersten sesshaften Gemeinschaften aus der Zeit um 3800 v. Chr. zum Vorschein. Neben einer Palisadenanlage und einem Bohlenweg, der im damals sumpfigen Gebiet ins Dorf führte, konnte auch ein Einbaum freigelegt werden. Dieser ist noch 1500 Jahre älter.

Bild vergrössern Strandbad Moossee. Der Einbaum in Fundlage.
Der 2011 bei Rettungsgrabungen entdeckte Einbaum ist eines der ältesten Wasserfahrzeuge der Schweiz: Er stammt aus der Zeit um 4500 v. Chr. Er besteht aus Lindenholz und war ursprünglich etwa 5,80 m lang. Die ältesten Einbäume der Schweiz wurden alle aus Lindenholz gefertigt, während ab der Bronzezeit dazu meist das besser haltbare Eichenholz verwendet wurde. Praktisch identische, aus einem vollen Stamm hergestellte Boote werden auch heute noch in vielen Gegenden der Welt für Fahrten über Flüsse und Seen benutzt.

Bild vergrössern Strandbad Moossee. Die Informationsstele zur Archäologie (links).
Im Juni 2012 hat die Gemeinde Moossedorf ihr neues Strandbad eröffnet und gleichzeitig einen Uferweg Link öffnet in einem neuen Fenster. eingeweiht, auf dem die Schönheiten des Moossees erlebt werden können. Bereichert wird dieses Erlebnis durch neue Informationsstelen, die über die Entwicklung des Dorfes, die Topologie der Landschaft, die Nutzung des Sees sowie über die Tier- und Pflanzenwelt Auskunft geben. Eine Informationsstele Link öffnet in einem neuen Fenster. (PDF, 7 MB, 2 Seiten) widmet sich der archäologischen Situation.
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